[Aachen] “Friedensfreunde” werden aggressiv

veröffentlicht am: 12 Mai, 2014

An vielen Stellen hat man schon von ihnen gehört. Den sogenannten Friedensdemonstrationen 2014. Diese haben nun auch in Aachen eine neue Anlaufstelle gefunden und jeden Montag kommen die “Friedensfreunde” zusammen, um ihre Form von Friedenspolitik zu präsentieren.

Grund genug für die SDAJ Aachen sich selbst ein Bild zu machen und dann zu entscheiden womit man es eigentlich zu tun hat bei diesen Friedensdemos. Mit einer Information des Bundesvorstandes der SDAJ (Link) besuchten wir die Veranstaltung. Da unsere Information sich kritisch mit den Urhebern dieser Friedensdemos auseinandersetzt, folgte die Konfrontation sehr schnell. Mehrere TeilnehmerInnen bedrängten ein Mitglied der SDAJ. Unter dem Vorwand diskutieren zu wohlen, brüllten sie jedoch nur hysterisch herum. Ein anderer Teilnehmer versuchte eine Scheindiskussion aufzubauen, auf die Frage ob man sich von Faschisten distanziere, kam jedoch nur der Hinweiß, dass “man sich das Links und Rechts ja nur aufzwingen lasse”, dadurch sollen wir von unserem “wahren” Feind abgelenkt werden. Wer denn dieser Feind sei konnte der junge Mann auch sofort beantworten, dass Finanzkapital. Auf die Frage, wer denn hinter dem Finanzkapital stecke, wollte er dann nicht mehr so leicht antworten.

Fakt ist, dass die Teilnehmer zwei Dinge bestätigt haben, sie distanzieren sich nicht von Faschisten und hinter den leeren Phrasen vom Finanzkapital steckt ein dumpfer Antisemitismus. Das aggressive Auftreten gegen kritische Menschen erinnert zudem stark an Sekten wie Scientology.

Weiter glorifizierte der junge Mann auch Jürgen Elsässer, er war förmlich pikiert, dass wir diesen als neurechten Verschwörungstheoretiker bezeichneten. Doch wer ist Jürgen Elsässer? Früher einmal aktiv im Kommunistischen Bund (KB) entwickelte er sich Stück für Stück nach Rechts. Sowohl in seiner “Volksinitiative gegen das Finanzkapital” als auch in seiner Zeitschrift “Compact” finden wir eine Vermischung von Esoterik und neurechtem Gedankengut. Man muss auch nicht lange suchen, um bei dem Sarrazin-Freund Elsässer eindeutige Schlagworte zu finden. So sagte er 2006 “Mit Staatsknete wird Multikulti, Gendermainstreaming und die schwule Subkultur gefördert, während die Proleten auf Hartz IV gesetzt werden.” und 2010 verteidigte er den Rassisten Sarrazin mit den Worten “Den Multikulti-Strategen um Wulff sei gesagt: Die Identität Deutschlands wurzelt in der ‚deutschen Leitkultur‘. Diese wird geprägt durch die großen Strömungen des Christentums im Land. […] Jüdische und islamische Einflüsse gab und gibt es zwar. Sie als gleichberechtigt daneben stellen zu wollen, ist aber in der Sache unsinnig und in der Intention zerstörerisch für die deutsche Nationalkultur.” Was hier zu hören ist, ist blanker Rassismus der auf den Ideen der Blut und Boden Theorie fußt. Kein Wunder das Faschisten der NPD, der Partei Die Rechte und auch die rassistische Alternative für Deutschland (AfD) auf den Zug aufspringen und dazu aufrufen, sich an den “Friedensdemos” zu beteiligen. Erst vor kurzem besuchte Elsässer eine Veranstaltung der AfD in Dahlem. Bei dieser Veranstaltung beantwortet er die Frage, ob er die Anti-Homosexuellen-Gesetze in Russland gut fände mit “ja”.

Der Vordenker der Friedensdemos ist somit ein Rassist und Homophob! Was darf man also von den “Friedensfreunden” erwarten? Zum Einen, dass es sich tatsächlich um Verschwörungstheoretiker handelt, die sich nach Rechts öffnen, um eine gemeinsame Querfront gegen das “jüdische” Finanzkapital zu schmieden. Dies zeigen auch die Onlineseiten der “Friedensfreunde”. Besucht man z.B. die Seite “Finde die Wahrheit – was wissen wir wirklich”, dann finden wir Beiträge zu Illuminati, Geheimen Wissen, Ausserirdischen etc. Allein beim Anblick der Seiten kommen einem ernsthafte Zweifel an den neuen Kämpfern für den Frieden auf. Zum Anderen, finden wir auf den Demonstrationen Menschen, die ehrlich etwas gegen Krieg und für den Frieden in der Welt machen wollen, die jedoch von den neurechten Esoterikern instrumentalisiert werden.

Für uns als SDAJ Aachen steht fest, dass mit solchen sektenartigen Gruppen keine gemeinsame Friedensarbeit stattfinden darf. Wer hinter hochtönenden Phrasen Rassismus und Antisemitismus verdeckt ist absolut und unzweifelhaft Untragbar!

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